1.Einführung und Aktivierung
Wir erstellen gemeinsam ein ökonomisches ABC
A ... Anpassung, Ausland, Anreiz, Arbeit(slosigkeit), Arbeitszeitverkürzung ... ...
Z ... Zins
2.Wir erläutern unklare Begrifflichkeiten
u.a. Parallelgeld, Inflation, Deflation
3.Wir bearbeiten typische Vorwände gegen ein Grundeinkommen
Unangenehme Arbeiten werden dann nicht mehr gemacht.
a)Was steht implizit dahinter?
- Verabsolutierung der eigenen Sicht
- GE nimmt existenziellen Zwang
- Unangenehme Arbeit = minderwertige Arbeit
- Ausbildungsvoraussetzungen bestimmt Wertigkeit (Hierarchie der Arbeiten)
- Menschen organisieren sich nicht solidarisch
- Die Arbeitswelt ist alternativenlos
- entkoppelter Zusammenhang zur Gesellschaft
- homo oeconomicus als Menschenbild
b)Annäherungen
- Was sind unangenehme Arbeiten konkret: Altenpflege, Müllabfuhr/Entsorgung, Reinigung
- Entsprechen typisch weiblichen Reproduktionsarbeiten im privaten Haushalt
- Sind schlecht bezahlt, niedrige Anerkennung
- In Abgrenzung dazu stumpfsinnige Arbeiten: call center, Vertreter, Akten wälzen, die nicht schlecht bezahlt sind
c)Argumente
- wie im Haushalt geht es um Umverteilung der Reproduktionsarbeit in der Gesellschaft (z.B. Büros wieder selber putzen)
- es gibt keine per se unangenehme Arbeit, aber es gibt unangenehme Verteilungen dieser Arbeit (unser Klo putzen wir, wenn auch andere mal dran sind)
- technische Lösungen forcieren statt Billiglohn zu legalisieren
- gesellschaftliche Reproduktion aufwerten -> mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen, technisch unterstützende Lösungen (Forschungsinvestitionen)
Ist nicht finanzierbar, weil die Staatsquote zu hoch wird!
- Bruttosozialprodukt ist derzeit 2,2 Billionen €, d.h. 26.830 € pro Kopf und Jahr
- Die Staatsausgaben liegen gegenwärtig bei 1 Billion € (knapp 50 % des BSP)
- Ein Grundeinkommen von 800 € pro Monat kostet 787 Milliarden pro Jahr
- Bereits heute Sozialausgaben von knapp 700 Milliarden €
- GE wird faktisch nur an 60 % der Bevölkerung tatsächlich ausgezahlt, an 40 % (Erwerbstätige) findet eine Verrechnung statt.
- Deshalb splitten sich 787 Milliarden auf in
- - einen großen Teil, der bislang ohnehin schon als Sozialtransfers ausgezahlt wird und zu keinerlei Veränderungen der Staatsquote führt
- - einen bedeutenden Teil, der zu einer Steuereinnahmesenkung führt durch Verrechnung
- - einen kleinen Teil der zu tatsächlicher Ausgabenerhöhung führt durch zusätzliche Zahlungen (etwa an Kinder)
- Der Gesamteffekt der Staatsquote ist also weitgehend überschätzt. Tatsächlich muss durch ein GE der Anteil der Sozialausgaben an den Staatsausgaben zwangsläufig steigen (mehr Ausgaben, weniger Einnahmen). Dies ist sicher der ideologische Kern des Vorwurfes.
- Eine steigende Staatsquote allein ist kein Problem, sofern die steigenden Gelder umverteilt werden, d.h. in den Wirtschaftskreislauf kommen - dass ist bei GE der Fall.
- Das theoretisch höchst mögliche über den Staat umverteilte GE entspricht dem aktuellen BSP pro Kopf, also 22.830 € pro Jahr. In der Modellpraxis liegen die Grenzen um so niedriger, je weniger Bereitschaft besteht, die Mindereinnahmen durch Verrechnung anderweitig (Kapitalbesteuerung, Vermögenssteuer etc.) zu kompensieren oder gar zu erhöhen.